Textilbeton ist ein neuartiger Verbundwerkstoff im Betonbau, bei dem anstelle von Betonstahlbewehrungen maschenartige Bewehrungen aus Glas- oder Carbon-fasern (sogenannte Textilbewehrungen) eingesetzt werden. Das Anwendungspotenzial lässt sich in den zahlrei-chenrealisierten Anwendungsprojekten erkennen [1]. Dabei entstanden nicht nur selbsttragende Elemente wie Fassadenplatten [2] oder Sandwichelemente [3], sondern auch tragfähige Konstruktionen wie Schalen [4, 5]. Ein besonderer Vorteil gegenüber stahlbewehrtem Beton liegt darin, dass die Textilbewehrungen selbst bei für Stahl-betonbrücken so kritischer Tausalzbeanspruchung (Chlorid) nicht korrodieren und somit keine Betonüberde-ckung zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit notwendig ist. Wenige Millimeter Betonumhüllung reichen aus, um die zur Zugkraftübertragung notwendigen Verbundspan-nungen zum Beton zu aktivieren [6]. Die in Albstadt-Ebingen errichtete Konstruktion (Bild 1) ist mit Betonde-ckungen der Textilbewehrung von lediglich 15 mm reali-siert worden. Dadurch ist es möglich, die Materialstärken der Trogwände auf 70 mm bzw. der Gehwegplatte auf 90 mm zu reduzieren.