Diese Publikation hat eine heftige Diskussion ausgelöst. Ablehnend äußerte sich in seiner „Klinik der Gelenkkrankheiten “1870 der Greifswalder Chirurg C. Hueter, der schon bei der Gelenkpunktion zu großer Zurückhaltung geraten hatte. Der Berliner Chirurg M. Schüller (1843–1907), der bereits 1887 ein Buch über die Pathologie und Therapie der Gelenkentzündungen vorgelegt hatte, hat in einer umfangreichen Publikation über chronischrheumatische Gelenkentzündungen 1893 alle damals üblichen Behandlungsverfahren aufgeführt und ist auch für intraartikuläre Injektionen eingetreten. Er verwendete zuerst 2–3% ige Karbolsäure, später wie Bonnet Jodtinktur mit Jodkali. Nach der Injektion empfahl er, das Gelenk mit einer aseptischen Lösung auszuspülen, wozu er Salicyl-Borax-Lösung verwendete. Bis 1900 hatte Schüllerobwohl er inzwischen schon Erfahrungen mit der Synovektomie hatte (s. unten) −128 Gelenkinjektionen bei Polyarthritis chronica villosa, wie er das Krankheitsbild nannte, durchgeführt. Dabei bevorzugte er jetzt Guajacol-Jodoform-Glyzerin. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern hat er nicht nur in das Knie, sondern auch in verschiedene andere, sogar kleine Gelenke injiziert. Schüller berichtete über oft Jahre anhaltende Besserungen, betont aber, dass dieses Vorgehen nicht vor Rezidiven schützt.