Ich sage nicht, dass es unvernünftig ist, für später vorzusorgen, aber die schrumpfende Gegenwartmacht uns auch ein bisschen kirre. Denn mit der Eile ist es so ähnlich wie mit der Angst: Zu der wirklichen Eile kommt eine eingebildete Eile, die alles noch eiliger werden lässt. Du siehst es Tag fürTag an mir: Es fühlt sich verführerisch gut an, die Zeit zu nutzen. Ob ich morgens (während dererfrischende" Tee zieht) schnell die Zeitung reinhole, ob ich (während des Zähneputzens mit der, kräftigenden Zahncreme) kurz stoßlüfte, ob ich mittags (während das Nudelwasser kocht) eben dieTrockentücher wechsle, ob ich an der Tankstelle (während das Benzin ins Auto gurgelt) nebenbei nochmeine Mails checke: Jedes Mal ein kleiner Sieg über die Eile! Oder ist es ein kleiner Sieg der Eile übermich?