Der Handel ist ein sehr heterogenes Gebilde. Allein die Unterschiede zwischen Groß- und Einzelhandelmachen deutlich, dass es das eine, seligmachende Personalmanagement nicht gibt. Aber auch zwischen den verschiedenen Branchen ergeben sich erhebliche Unterschie- de, was die Aufgaben, Anforderungsprofile und Einsatzmöglichkeiten von Mitarbeitern anbetrifft. Dies macht ein durchgängiges Personalmanagement nicht nur unmöglich, es bedingt auch bei den für Personalfragen zuständigen Mitarbeitern einen hinreichend flexiblen Blick auf Bewerber und die bereits im Unternehmen befindlichen Angestellten ob deren Möglichkeiten und Fähigkeiten. Zudem erfordert der stete Kundenkontakt im Handel besondere Gaben, die nicht jedermann gegeben sind und die naturbedingt auch Schwankungen unterliegen. Seit vielen Jahren beherrscht der Begriff der Servicewüste Deutschland die Meinung der Deutschen, nicht zuletzt auch auf den Handel bezogen. Dieser Pauschalvorwurf wird der Vielschichtigkeit der Erfahrungen nicht gerecht. Auf mehrere reibungslos und absolut zufriedenstellend verlaufende Kaufvorgänge kommen wenige, die uns verärgern und verstimmen. Diese stehen aber deutlich stärker im Fokus als die positiven Eindrücke. Und es gibt sie auch: die durchweg positiven und fast schon zur Begeisterung führenden Beispiele. An ihnen sollte sich der Handel orientieren, denn im Wettbewerb zu alternativen Vertriebskanälen ist ein Erfolgsfaktor maßgeblich: der Mensch. Wer sich als Unternehmen oder Arbeitnehmer auch in Zukunft im Handel pro- filieren will, hat dann bessere Chancen denn je, wenn er den Mensch in den Mittelpunkt seiner Strategie stellt und das Personal als den wichtigsten strategischen Erfolgsfaktor anerkennt.