2.2 Daten als Wettbewerbsfaktor20.

2.2 Daten als Wettbewerbsfaktor20. Der Nutzung personenbezogener Daten kommt eine zentrale Rolle im Geschäftsmodell vieler Internetdienste in Bezug auf alle Nutzerseiten zu. So erlaubt die Verwendung der Daten die Bereitstellung einerqualitativ hochwertigen Dienstleistung für die nicht zahlenden Nutzer. Dabei steigt die Attraktivität sozialerNetzwerke wie Facebook oder Xing nicht nur mit der Anzahl der Nutzer, sondern auch mit der Menge derInformationen, die über andere Nutzer verfügbar ist. Im Falle von Suchmaschinenanbietern wie Google,Yahoo! oder Bing erlaubt mitunter erst die Berücksichtigung verfügbarer Nutzerdaten die Anzeige relevanterSuchergebnisse. Da die Suchdienstleistung unentgeltlich angeboten wird und damit eine Preisdifferenzierungnicht möglich ist, kommt der Qualität der Suchergebnisse und damit der Nutzung persönlicher Daten für dieOrientierung an den Präferenzen des Suchenden eine besondere Rolle zu. 21. Auch die zahlenden Nutzerseiten können, zusätzlich zu den bereits erwähnten indirekten Netzwerkeffekten, von einer Auswertung persönlicher Daten profitieren. Dabei handelt es sich etwa um Werbekunden,die bereit sind, für eine kundenspezifische Werbung mehr zu zahlen als für eine weniger zielgerichteteWerbung, da hierbei Streueffekte eher vermieden werden können. Durch die Verwendung personenbezogener Informationen der Nutzer kann Werbung im Internet also zielgerichteter geschaltet werden, alsdies in vielen Bereichen außerhalb des Internets möglich ist.22. Aus den genannten Gründen können sich Internetplattformen durch die Nutzung von Netzwerkeffektenund von personenbezogenen Daten Vorteile im Wettbewerb mit konkurrierenden Anbietern verschaffen. DasAusmaß der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten steigt dabei mit der Ausweitung der Geschäftsfelder der Internetunternehmen. So bietet bspw. Google seinen Nutzern neben der Internetsuche eineFülle weiterer oft unentgeltlicher Dienstleistungen und Produkte an, die es dem Unternehmen erlauben, mehrDaten über seine Nutzer zu sammeln.21 Infolge dessen gibt es Konzentrationstendenzen, wodurch aus demWettbewerb auf dem Markt zunehmend ein Wettbewerb um den Markt werden kann.22