Bei den NawaRo-Gärresten wurden für die Nährstoffe Gesamtstickstoff und Ammonium um ca. 20% geringere Werte als bei Abfallfermentationen gemessen. Die Kaliumkonzentration von NawaRo-Zentraten liegt mit etwa 4500 mg/L deutlich über der der Abfallfermentationen mit etwa 1900 mg/L. Die Streuung bei Gärresten aus Abfallfermentation ist deutlich höher, da diese einer deutlich unterschiedlicheren Fütterungsstrategie unterliegen und eine größere Variation an Inputmaterial aufweisen. In Tabelle 3.3 sind die im Labormaßstab bei 1 bar und 20 °C gemessenen Ultrafiltrationsflüsse der verschiedenen Gärrestzentrate zusammengestellt. Der Flux ist bei Abfall-Gärrestzentraten mit ca. 3,33 L∙m-2∙h-1 im Mittel fast 2,5-mal höher als bei NawaRo-Gärrestzentraten. Die Streuung um den Mittelwert ist mit ± 2,05 L∙m-2∙h-1 bei Abfall-Gärresten deutlich ausgeprägter. Weiterhin sind in Tabelle 3.3 rheologische Parameter der Proben dargestellt. Gärrestzentrate weisen ein strukturviskoses Fließverhalten auf. Da die Viskosität mit steigender Scherbeanspruchung abnimmt, sind die Werte jeweils für zwei verschiedene Scherraten angegeben. Die Gärrestzentrate zeigen eine gegenüber Wasser deutlich erhöhte Viskosität auf. Das rheologische Verhalten kann über das Fließmodell von Ostwald-de-Waele mit dem Konsistenzfaktor K und dem Fließexponenten n modelliert werden. Die Gültigkeit des Fließmodels von Ostwald-de-Waele konnte in einem Scherratenbereich zwischen 1 s-1 bis etwa 2000 s-1 für alle Gärrestzentrate bestätigt werden. Bei NawaRo-Zentrate liegt der Wert des mittleren Konsistenzfaktors mit einem Wert von etwa 0,24 Pa·sn deutlich über dem mittleren Konsistenzfaktor von Abfall-Zentraten (etwa 0,05 Pa·sn). Die Abnahme der Viskosität über der Scherrate, also das Maß der Strukturviskosität, ist bei NawaRo-Zentraten stärker ausgeprägt. Dieses ist am niedrigeren Fließexponenten erkennbar. Bei NawaRo-Gärresten liegt der Wert bei etwa 0,65, bei Abfallgärresten etwa bei 0,81.