Wie schon einleitend erwähnt, waren es zunächst die Chirurgen, die sich mit den Gelenkkrankheiten befasst haben. Nachdem C. Hueter 1870 die Synovialis als den Ausgangspunkt für die Arthritis erkannt hatte, erwachte das allgemeine Interesse an dieser Krankheitsgruppe. Als erster hat der Hallenser Chirurg R. von Volkmann (1830–1889) in einem chronisch-entzündlich veränderten Kniegelenk 1877 eine „Arthrektomie“ durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass eine Tuberkulose vorlag, sodass hier nicht ein immunologischer Prozess, sondern eine Infektionskrankheit behandelt wurde. Trotzdem wird Volkmann in der in- und ausländischen Literatur als derjenige zitiert, der als erster eine Synovektomie durchgeführt hat. Der Pariser Chirurg A. Mignon hat 1899 bei einer posttraumatischen Arthritis – histologisch war eine tuberkulöse oder andere bakterielle Genese ausge schlosseneine Operation durchgeführt, die er als Synovektomie bezeichnete. Der Terminus hat sich seither weltweit durchgesetzt, obwohl er linguistisch nicht korrekt ist: ausgeschnitten wird nicht die Synovia (das Eiklar), sondern die Synovialis (die Membran); es müsste also heißen: Synovialektomie.